Mein Auto von Australien nach Deutschland

Nachdem ich neulich hier berichtet habe, wie die Idee für diese Reise zustande gekommen ist, möchte ich euch nun hier mein Auto von Australien nach Deutschland mal etwas genauer vorstellen. Bisher musste ich mir einige Sprüche zu meinem fahrbaren Untersatz anhören: “Das Auto schafft es doch niemals durch Indien”, “entweder stirbt das Auto, Rüdiger stirbt, oder Rüdiger stirbt im Auto” waren nur ein paar davon 😀 Kein Grund zur Sorge – der Landcruiser wird mich sicher ans Ziel bringen. 😎
Der Toyota Landcruiser Workmate
So einen habe ich hier in Deutschland übrigens noch nicht gesehen und in Europa auch nur selten im Internet zu kaufen gefunden.
Ein Toyota Landcruiser Workmate Diesel, Baujahr 2011. Erstbesitzer war der Bundesstaat Queensland. Gekauft haben wir ihn mit 43.000 km, also fast neu, für 50.000 AUD (~ 38.000 Euro). Jetzt hat er 63.000 km auf dem Tacho. Die Standardausstattung enthält ein 5-Gang Schaltgetriebe, Vierradantrieb zuschaltbar, Differentialsperre, Doppelbatteriesystem. Soviel zu den technischen Details. Dann sind da noch die zwei Ersatzreifen auf der Heckhalterung, Luftansaugschnorchel für den Motor zur Durchquerung von Flüssen/Überschwemmungen. Zu guter Letzt gibt es auch noch einen Rammschutz (Bullbar) vorne zum Schutz des Wagens und der Insassen bei Tierunfällen. Kängurus, Kühe und Emus können einem im Outback durchaus mal vor das Auto laufen. Im Landesinneren Australiens (Outback) gibt es so gut wie keine Tierschutzzäune. Bei diesen Entfernungen wäre das auch kaum machbar.
Übrigens fehlen – wie bei allen SUV’s in Australien – bis auf ein Radio elektronische Gimmicks gänzlich, wie z.B. eine Zentralverriegelung. Diese kann man dort gar nicht brauchen, wenn man sich bei 48 Grad Celsius außerhalb des Wagens befindet und das Ding funktioniert plötzlich nicht mehr und sperrt einen aus. Elektrische Scheibenheber oder ein eingebautes Navi gibt es auch nicht. Das braucht alles nur Strom und wird selbst kaum gebraucht.
Ein toller Wagen, der die Fahrt nach Deutschland bestimmt übersteht
Für Fahrten durchs Outback (und später durch diverse Länder in Asien) haben wir haben noch etwas Zusatzausstattungen reingepackt. Zunächst UHF Funk mit einer Reichweite von 50 – 100 km je nach Hindernissen in der Umgebung. Mit dabei sind auch Fernscheinwerfer mit einer Reichweite von bis zu 800m zur rechtzeitigen Erkennung von Tieren. Für eine Reichweite von 800-1500km wurde ein Longrange Tank mit einem Fassungsvermögen von 170 Liter eingebaut. Um bei Sandgebieten im Outback den Reifendruck verringern bzw. später wieder erhöhen zu können gibt es auch einen Reifendeflator und Luftkompressor (300l/min). Zusätzlich haben wir, falls wir im Sand mal stecken bleiben sollten, ein Maxtrax Recovery Gear (Sandbleche) an Bord. Außerdem noch Dachgepäckträger mit Dachboxen, ein Vordach, und einen Kühl-/Eisschrank.
In den kommenden Tagen wird vorne noch eine Winsch mit 4.500 kg Zugkraft eingebaut sowie ein suspension lift. Dieser wird den Wagen 5 cm höher legen als er standardmäßig ausgeliefert wurde. In schwierigem Gelände oder beim Durchqueren von Flüssen ist genügend Bodenhöhe manchmal überlebenswichtig. Man sollte nicht in der Mitte eines Flusses feststecken, wenn man sich das Wasser noch mit Krokodilen teilen muss… 😉
Alles in Allem hat hat der Landcruiser meinem Sohn bisher treue Dienste erwiesen auf seinen Fahrten durch Australien. Daher habe ich auch – im Gegensatz zu manch Anderen – keinerlei Bedenken, dass er es nicht nach Deutschland schafft. Mich sicher heimbringen wird er wohl auch.
Aber zunächst geht’s nach Cape York
Bevor ich aber mit dem Auto von Australien nach Deutschland fahre gibt’s noch einen Stresstest in Australien. Nächste Woche geht’s los. Da werden Auto (und Fahrer) ihre erste Bewährungsprobe bestehen müssen. Es geht auf die Halbinsel Cape York, im Norden Queenslands in Australien. Die Strecken nördlich von Port Douglas und Laura sind nur noch für Geländewagen empfohlen. Allerdings dürften normale PKW sowieso bereits nach den ersten Kilometern scheitern. Vor allem auf den Bush-Tracks wie z.B. dem Old Telegraph Track (OTT). Und selbst von Autovermietern bekommt man nicht unbedingt die Erlaubnis, mit dem geliehenen Geländewagen dorthin zu fahren. Die haben keine Lust, dort jede Woche eins ihrer Fahrzeuge wieder freizuschleppen… Es wird also abenteuerlich. Ich freue mich schon sehr!!
Natürlich nehme ich euch auch alle mit nach Cape York. Stay tuned!
Cheers, Rüdiger 😎
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Hallo Rüdiger ….wenn die Tour einer schafft, dann Du …..viel Freude auf der Tour und schreib fleissig …..Dein alter Kollege Harald
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